Vor 5,5 Jahren dachte ich noch meine Familie stirbt wenn dann nur an Alters-Tod und fand das Thema generell auch eher abscheulich, absolutes Tabu-Thema im Leben. Dann wurde ich 2016 eines besseren belehrt, da mein Opa mit ca. 70 an Darmkrebs gestorben ist.

Mein erster Nervenzusammenbruch war da. Ein Jahr später, genauer gesagt einen Tag, nach dem ersten Todestag meines Opas, rief mich mein Papa an, dass er Lungenkrebs hat. Zweiter Nervenzusammenbruch. Dachte natürlich überhaupt nicht daran, dass er sterben wird. Wollte es nicht wahrhaben. Ein halbes Jahr später war er tot. Ich als einzige Angehörige in Deutschland musste mich um alles kümmern danach. Doch es kam trotzdem nie an, keine Erinnerungen zugelassen. Ein halbes Jahr später lernte ich die Liebe meines Lebens kennen 2018 und dachte nun ist alles für immer gut. Opa und Papa haben mir den geschickt. Wir heirateten nach einem Jahr und bekamen 2 Jahre später unser Baby. Doch auch diese Geschichte sollte ein Ende haben.

Denn knapp vor über einem Jahr hatte mein Mann einen tödlichen Autounfall. Ich war dem Suizid und allem anderen ziemlich Nahe. Doch irgendwie fühlte sich die Trauer anders an. Anders als bei den Menschen aus deinem Leben als bei dem, in deinem Leben. Ich organisierte das größte Lebensfest bei seiner Beerdigung, hielt im Brautkleid die Trauerrede und alle Menschen kamen auf mich zu, wie schön diese Beerdigung war. Das lies mich stutzen und so beschäftigte ich mich mit dem Thema Tod und Trauer und gründetet @trauerdichbunt um allen Trauernden genau diesen Abschied geben und umsetzen zu können. Ich habe meine Berufung gefunden und coache auch das Bewusstsein in der Trauer. Bin jeden Tag dankbar aber natürlich auch jeden Tag be- und unbewusst traurig und vermisse meinen Mann.

Liebe Daniela, wir danken Dir herzlich dafür, dass du Deine persönliche Geschichte und Erfahrung mit uns allen teilst.

Daniela Dudek, zertifizierte Trauerbegleiterin und Trauerrednerin sowie Gründerin von @trauerdichbunt